Loxstedt/Hannover, 08.03.2018. Der Loxstedter Landtagsabgeordnete Oliver Lottke ist von der niedersächsischen SPD-Landtagsfraktion zum Mitglied im Landesfachbeirat Psychiatrie berufen worden. Lottke ist in der Fraktion verantwortlich für Psychiatrie und Wohnungslosenhilfe: „Ich freue mich sehr über die Berufung. Ich bin mir sicher, dass ich aus meinen 25 Jahren Berufserfahrung im Bereich Sozialpsychiatrie und Wohnungslosenhilfe Impulse für die Beiratsarbeit geben kann“, so Lottke am Rande der konstituierenden Gremiumssitzung am Montag (05.03.2018) in Hannover.
Als direkt gewähltem Abgeordneten im Wahlkreis Unterweser liegt dem SPD-Politiker die psychiatrische Versorgung auf dem Land am Herzen: „Hier gibt es klare Bedarfe für Verbesserung und Ausbau.“ Die niedersächsische Sozialministerin Dr. Carola Reimann hatte vor zwei Wochen im Fachausschuss als Schwerpunkt den Aufbau von zwei Gemeindepsychiatrischen Zentren (GPZ) angekündigt: „Ich begrüße das ausdrücklich, habe jedoch angeregt, im Modell vier GPZ zu planen“, so Lottke.
Der 1993 erstmals berufene, fachlich unabhängige und nun neu konstituierte Landesfachbeirat Psychiatrie berät das Land in allen die Psychiatrie betreffenden Fragen. Laut dem 2016 veröffentlichten Landespsychiatrieplan liegt der Fokus der Entwicklung aktuell in der Verbesserung der psychiatrischen Versorgung ambulantaufsuchender Behandlungsangebote (z. B. in Form von Gemeindepsychiatrischen Zentren). Außerdem sollen Zwangsmaßnahmen soweit wie möglich vermindert sowie Betroffenen und ihren Angehörigen mehr Gehör verschafft werden. Dies sind nur einige Punkte, die das Land in den nächsten Jahren aufgreifen will. Hierbei gilt es, neue erfolgversprechende Ansätze und Methoden zu identifizieren und neue Konzepte fachlich zu bewerten, Leitmotiv ist der Grundsatz „ambulant vor stationär“. Der Landesfachbeirat leistet wichtige fachliche Unterstützung bei der Umsetzung gesteckter Ziele.
Lottke sagte, eine besondere Herausforderung werde sein, die psychiatrische Versorgung im Land trotz des Fachkräftemangels zu optimieren. Die Wege zu Beratungs- und Behandlungsmöglichkeiten und die Wartezeiten bis zu einem Termin sollten möglichst kurz sein, um Betroffenen frühzeitig zu helfen: „Das Ziel muss sein, dass betroffene Menschen lange in ihrer gewohnten Umgebung bleiben und notwendige stationäre Aufenthalte auf ein Minimum verkürzt werden können“, so der SPD-Politiker.