Arbeitskreis Verbraucherschutz der SPD-Landtagsfraktion
Lottke: „Wissenschaft direkt im Dienst der Konsumenten“
Loxstedt/Hannover, 29.08.2023. Bei einem Besuch im Institut für Fischereiökologie des Thünen-Instituts haben sich die Mitglieder des Arbeitskreises Verbraucherschutz der niedersächsischen SPD-Landtagsfraktion über die Arbeit der Forscherinnen und Forscher informiert. Auf Einladung des heimischen SPD-Landtagsabgeordneten Oliver Lottke aus Loxstedt nahmen die Abgeordneten Andrea Prell, Thore Güldner, Jörn Domeier und Dennis True am Institutsbesuch im Bremerhavener Fischereihafen teil. Zum Auftakt gab Dr. Marco Frese vom Institut für Fischereiökologie einen Überblick in die Thünen-Struktur mit 16 Fachinstituten in der Wälder-, Felder und Meeresforschung. Der Schwerpunkt des Besuchs der SPD-Fachpolitiker lag dabei auf der fischwissenschaftlichen Arbeit und deren wirtschaftliche Auswirkungen.
Im Rahmen des Fachgesprächs wurde auch der immense Beitrag deutlich, mit dem das Thünen-Institut im Zusammenwirken mit EUROPOL und INTERPOL bei der Erkennung von Fischarten auf dem Markt mitwirkt, die gar nicht nach Deutschland oder in die EU eingeführt werden dürften. Auch der umfassende Institutsbeitrag bei der Aufdeckung von illegaler Fischerei, die milliardenschwere Schäden verursacht, fand die Anerkennung der Fachbesucher. „Falsch deklarierte Fische sind nicht nur vor dem Hintergrund von Fangquoten ein Problem, sondern auch mit Blick auf toxine Belastungen, die in größeren Mengen für den Verbraucher schädlich sein können. Das wird am Beispiel des ,Red Snapper‘ sehr deutlich“, erklärte Lottke. Im Rahmen umfangreicher Beprobungen von Januar bis April 2017 etwas wurden sechs Tonnen dieser vermeintlichen Fischspezialität über das internationale Drehkreuz Frankfurter Flughafen eingeführt – etwa 18 Tonnen pro Jahr. Im Kern, so der heimische SPD-Landtagsabgeordnete weiter, seien den Ergebnissen zufolge große Teile des Fisches auf dem deutschen Markt falsch deklariert: Deshalb komme der wissenschaftlichen Arbeit der Thünen-Forscher bei der Entwicklung von Methoden zur exakten Bestimmung von Fischart und -herkunft eine erhebliche Bedeutung mit Blick auf den Verbraucherschutz zu. „Einmal mehr ist bei diesem Besuch für uns alle deutlich geworden, dass die wissenschaftliche Arbeit in diesem Bereich wichtig ist und ihre Unabhängigkeit zu schützen ist. Wir dürfen Fakten nicht mit Emotionen vermischen, wenn wir – wie dies unser Anliegen als niedersächsische SPD-Landtagsfraktion ist – uns verantwortungsvoll für einen nachhaltigen und umfassenden Verbraucherschutz einsetzen“, so Lottke.